2009-08-10 Kinder toben nachts im Bad


Die DLRG-Ortsgruppe hat eine Schwimm-Aktion zu ungewöhnlicher Stunde angeboten

Völlig legal haben Rengsdorfer Jugendliche eine Nacht im Freibad verbracht. Die DLRG hatte dazu eingeladen.

Ein heißer Sommertag geht in Rengsdorf zu Ende, und die letzten Badegäste, die im Freibad der Westerwaldgemeinde einen erholsamen Tag verbracht haben, treten die Heimfahrt an. Spiegel-glatt sind die Wasseroberflächen in den Becken, und kaum kann man sich vorstellen, dass hier eben noch Hunderte von kleinen und großen Badenixen Erfrischung im kühlen Nass suchten. Doch während ein Mitarbeiter der Gemeinde einsam seine Runden mit dem Rasenmäher dreht, kommt plötzlich wieder Leben in das leer gefegte Bad.

20 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren treffen sich am DLRG-Häuschen, bepackt mit Schlaf-säcken, Luftmatratzen und natürlich ihren Schwimmsachen. Schon zum dritten Mal hat der DLRG-Ortsverein Rengsdorf zum Nachtschwimmen eingeladen. Nur allzu gerne tauschen die Mädchen und Jungen in dieser lauen Sommernacht ihren Schlafanzug gegen Bikini und Badehose. In drei großen Zelten auf der Liegewiese des Bades richten sich gerade die Größeren gemütlich ein. Die jüngsten Wassermänner und -frauen haben ihr Nachtlager in der DLRG-Station aufgeschlagen.

Mit dabei ist auch die siebenjährige Melina Grundmann aus Rengsdorf. Ihren Kuschelhund hat sie von zu Hause mitgebracht. "Der darf aber nicht ins Wasser", sagt das Mädchen, das eben erst den dritten Platz beim Wettschwimmen gewonnen hat. Sie ist zum ersten Mal dabei und freut sich riesig auf die Nacht im Schwimmbad. So geht es auch Sarah Runkel aus Rengsdorf. Die Zwölfjährige hat sich mit ihrer Freundin angemeldet. "Ich denke, das wird ganz lustig", sagt das Mädchen in freudiger Erwartung. Während langsam die Dämmerung über dem Schwimmbad hereinbricht, betätigen sich einige der Betreuer als Grillmeister.

Schwimmen macht ja bekanntlich hungrig, und so gibt es leckere Würstchen, herzhafte Steaks und Folienkartoffeln. Die Kinder greifen gerne zu und können es kaum abwarten, bis es dunkel wird. Dann nämlich werden ungezählte Teelichter, Taschenlampen und ein paar Scheinwerfer als "Leuchtfeuer" die Nacht im Freibad erhellen.

Tobias Etscheid aus Straßenhaus ist ein echter Fan des Nachtschwimmens. "Ich bin jetzt schon zum dritten Mal dabei", verkündet der Neunjährige stolz,, und bedeutsam fügt er hinzu: "Es macht richtig viel Spaß, im Dunkeln zu schwimmen." "Wenn es dunkel ist, dann trauen sich die Kinder auch, von den Türmen zu springen", sagt Marion Etscheid von der DLRG. Schließlich könne man in der Dunkelheit nicht erkennen, wie weit es in die Tiefe geht. "Ich traue mich aber auch tags-über, vom Fünfer zu springen", sagt Annika Albrecht aus Rengsdorf. Und sogleich gibt die Zehn-jährige eine Kostprobe ihres Könnens. Die Kinder genießen es sichtlich, das gesamte Schwimm-bad für sich ganz alleine zu haben. Nach jeder Menge Spaß im Wasser können sich die Mädchen und Jungen zusätzlich beim Tischtennis und Kickern austoben.

Mit dem Sonnenaufgang gehen für die kleinen Wasserratten abenteuerliche Stunden im Rengs-dorfer Freibad zu Ende - und das alles ohne Sonnenbrandgefahr.

 

Hinein ins Vergnügen: Beim Nachtschwimmen hatten die Kinder das Freibad in Rengsdorf für sich ganz alleine.

Beate Christ
RZ vom 10.08.2009

 


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